Skarsvåg 2024
17. – 26. Juni ’24
Bilder der Anglergruppe von Ingo Nagel
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Bilder der Anglergruppe von Ingo Nagel
Reisebericht von Ingo Nagel
Für Nordkapp-Neulinge die Info:
zur Zeit herrscht Mitternachtssonne, die Lampe brennt 24 Stunden am Tag, das bringt den Biorhythmus ganz schnell durcheinander. Jedoch kann man(n) rund um die Uhr angeln 🙂
Wir waren wie immer 6 Personen, aufgeteilt in 2 Booten.
4 Erfahrene, ein teilweise Efahrener und ein Neuling, im hohen Norden.
Gegenseitige Unterstützung ist bei uns selbstverständlich.
Alkohol an Bord ist tabu!
Nach dem Filetieren dann gerne was zum anfeuchten…
Wichtig!
Ihr befindet Euch im offenen Küsten Bereich, die Verlockung weit rauszufahren ist groß.
Berücksichtigt unbedingt die Einschätzung der Campbetreiber und haltet immer selbst die Wetterlage im Auge!!!
Ich spreche aus Erfahrung, denn wir waren etwa 500m von der Landlinie entfernt, bei strahlendem Sonnenschein. Plötzlich zogen Nebelschwaden über die Klippen Richtung offene See und innerhalb von 10 Minuten hatten wir eine Sichtweite unter 50 Meter. Blindflug…
Navigation war nur über den Kartenplotter bzw. Handymap möglich.
Schleichfahrt, da auch Fischerboote unterwegs sind. Auffrischender Wind und gleichzeitig Gezeitenwechsel kann auch zu starker Düngung führen.
Es war etwas schwierig zum Anfang die Fische zu finden.
Auf dem Zettel stand vorwiegend Dorsch. Auf dem Echolot waren vereinzelt Schwärme erkennbar, meistens Schellfisch und Seelachs, darunter dann die Dorsche. Wir benutzten schlanke Gummifische mit Einzelhaken damit man besser Richtung Grund kommt. 2-3x jiggen, Pause, 2-3 Kurbelumdrehungen und dann von vorne.
Die Fische wurden meist bis in Tiefen von 50m gefangen, dadurch war es möglich kleinere Exemplare langsam zu drillen und schadfrei zurück zu setzen.
Die Palette an fangbaren Fischen ist: Dorsch, Seelachs, Schellfisch, Lump, Steinbeißer, Heilbutt, Rotbarsch, Scholle, ggf. Leng (in größeren Tiefen ohne Elektrorolle kaum Chancen). Vom Bootssteg auch Knurrhahn und Lippfisch.
Als dann die Pflicht fast erfolgreich abgeschlossen war, Kisten füllen, ging es dann für unser „Boot 1“ zur Kür:
unser Versuch auf Heilbutt. Das Plateau mit 30-50m Tiefe wurde mehrmals angefahren und Attacke.
Wir fischen jeder mit einer „toten“ Rute,
… mit unterschiedlichsten Ködern.
Gute Bisse und Fische waren zu verzeichnen, aber kein Butt, schade…
Unser „Boot 2“ hat weiter ausschließlich mit 250-400gr. Bergmann Pilker gefischt, 60-80m Tiefe, und zack! Unser Neuling hat zum Abschluss seinen ersten guten Küchenbutt mit 103cm, 15kg, gefangen: Fettes Petri Heil dafür.
Der Drilling war nach dem Drill etwas aufgebogen, Also unbedingt auf gutes Material achten. Dort oben ist jederzeit der Fisch des Lebens am Band, da muss alles passen. Sollte man Material benötigen ist das in Honingsvag zu bekommen, ca. 20 km entfernt.
Bei der Ausfuhr von Fisch ist zwingend die Menge von aktuell
18kg pro Person (06/2024) zu beachten.
Selbst bei 2kg mehr, drohen empfindliche Strafen, ggf. Wegnahme des Fangs und Einreiseverbot.
Flugzeug:
nach Oslo, weiter nach Alta, dann mit dem Auto. Mietwagen oder Transfer durch den Campbetreiber (unbedingt die Kosten erfragen).
Wir buchen immer /Person 2 Koffer, einen für Material den anderen für Verbrauchsversorgung der ersten Tage. (Einfuhrbeschränkungen – Verbote beachten) SAS 20 Kg Koffer + Bordgepäck. Norwegian 23kg + Bordgepäck.
Ich möchte euch noch die Fishker-App empfehlen.
Sie kostet für 3 Monate nicht die Welt, zeigt aber tagesaktuell verschiedene Fische an.
Die habe ich jedes Mal dort oben im Einsatz und empfinde es als hilfreich,
sie hat bisher immer funktioniert!
So Freunde, ich hoffe das der Bericht hilfreich ist,
Euer Ingo!
Allzeit Petri Heil wünsche ich euch. Bleibt gesund und munter, passt auf euch auf.
Kein Fisch der Welt ist es wert sein Leben zu riskieren.